Veranstaltung bei den Stadtwerken Buchen

(TN) „Das Chaos der Ampel-Regierung in Berlin lässt eine verlässliche und Aussagekräftige öffentliche Veranstaltung zur aktuellen Energiepolitik nicht zu, weil man den Menschen auf die vielen offenen Fragen keine Antworten geben kann!“ mit diesen Worten eröffnete Vorsitzender Ralf Schäfer die gemeinsame Sitzung des Vorstands des CDU Stadtverbands Buchen mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke Buchen, Matthias Gruber und dem Verantwortlichen Abteilungsleiter Clemens Scholl.

Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Buchen, Roland Burger ergänzte, dass die Ampelregierung zwar 200 Mrd. € als Hilfe für die drastisch gestiegenen Energiepreise ins Schaufenster gestellt habe, deren Verteilung aber im Dunkel liege. Trotz Doppelwumms und Bazooka könne man den Menschen aktuell kaum verlässliche Informationen geben wie und wann sie tatsächlich entlastet werden.

Die unklare Umsetzung, dann am Ende verbunden mit zeitlich knapp bemessenen und kaum zu bewältigenden Umsetzungsfristen mache es für die Energieversorger vor Ort schwierig, die vielfältigen Fragen der Kunden zu beantworten. Beispielhaft dafür stehe die kurz vor knapp wieder eingestellte Gaspreisumlage. Allein deren Einpflege in das EDV-System der Stadtwerke habe den Programmierer Wochen an Arbeit gekostet. Die Korrektur nach der Aufhebung der Umlage war wiederum mit etlichen grauen Haaren und viel Bauchweh der operativ Verantwortlichen verbunden. Insgesamt gebe es in der Energiepolitik aktuell leider mehr offene Fragen als Antworten.

„Die Stadtwerke Buchen ducken sich nicht weg – Wir sind für unsere Kunden hier in der Region da“, erläuterte Matthias Gruber die jahrelange, erfolgreiche Unternehmensphilosophie. Während einige unseriöse Mitbewerber ihren Kunden die teils längerfristigen Lieferverträge gekündigt haben, um eingekaufte Energie für die Unternehmensrendite, die aktuell am Spotmarkt der Strompreisbörse ein Vielfaches an Gewinn bringe, am Spotmarkt zu verkaufen, bemühen sich die Stadtwerke, den Strompreis für alle auf einem attraktiven und bezahlbaren Niveau zu halten. So werden die Buchener und die Kunden aus der Region letztlich für die Treue zum den örtlichen Stadtwerken belohnt. „Wir haben 90 % der Haushalte als Bestandskunden halten können, dies ist ein Pfund mit dem wir verlässlicher kalkulieren und in mehreren Tranchen auf lange Jahre hinaus Strom am Terminmarkt zu festgelegten Preisen einkaufen können“, so Abteilungsleiter Scholl zur Einkaufspolitik der Werke. Wir wissen durch unsere große Kundenbindung ziemlich genau, welche Strommenge wir voraussichtlich zu einem bestimmten Termin brauchen werden, so dass wir langfristig Verträge eingehen können und nur geringere Anteile am Spotmarkt zu tagesaktuellen Preisen zukaufen müssen/verkaufen können. Dies habe man übrigens tun müssen, um die von anderen aus Gewinnmaximierung herausgeworfenen Kunden bei den Stadtwerken aufzunehmen. Hierzu ist man von Seiten des Bundesgesetzgebers verpflichtet. „Gewinne werden privatisiert, Riskien sozialisiert… “, so ein Vorstandmitglied hierzu. „Vielleicht solle man vor diesem Hintergrund mal überlegen, ob der Akkuschrauber oder das Tablet als Wechselprämie am Ende nicht doch zu teuer bezahlt werden musste“ ergänzte ein anderes Vorstandsmitglied

Die Einkaufspolitik der Stadtwerke bewährt sich nun in Zeiten der Krise. Die vertraglich bereits vor zwei Jahren erworbenen Strommengen zu den damals festgelegten Preisen kommen nun den Kunden zugute. Aktuelle Vergleiche für einen angenommen Stromverbrauch von 2.500 Kw/h pro Jahr ergeben bei den Stadtwerken Buchen einen monatlichen Abschlag von 74,13 € während der nächstgünstigeren Anbieter bereits mit 147,15 € nahezu doppelt so teuer ist (Quelle: Verivox Vergleichsprotal am 23.10.2022; 2.500 kw/h Jahresverbrauch am Standort Buchen).

Die Stadtwerke Buchen verzichten hier bewusst auf die möglichen, kurzfristigen Gewinnsteigerungen, um die Belastungen für die Menschen in der Region niedrig zu halten und ihren Teil der Daseinsvorsorge zu leisten. Hier zahlt sich aus, dass mit 75 % die Stadt Buchen über ihren Eigenbetrieb Hautanteilseigner der Stadtwerke ist. Natürlich werden sich die steigenden Beschaffungskosten längerfristig auch auf den Energiepreis in Buchen auswirken, schließlich wollen das Stromnetz unterhalten und die Löhne der Mitarbeitenden bezahlt werden. Vernünftige und kluge Einkaufspolitik sei hier gefragt. Wohin die Reise preislich langfristig gehen wird, ist eine der vielen offenen Fragen. Sicher ist, dass es aufgrund der großen Volatilität des Marktes öfter zu Preisanpassungen in beide Richtungen in der Zukunft kommen wird.

„Wie sicher ist die Gasversorgung?“

Diese Frage treibt die Menschen gerade im Hinblick auf den kommenden Winter an. Allein aus technischen Gründen ist die Gasversorgung sicher, so Matthias Gruber, da ein „Leerlaufen“ der Gasleitungen unter allen Umständen vermieden werden muss. Das Wieder befüllen und die Beaufschlagung mit dem richtigen Druck könne bis zu mehreren Monaten dauern, da das System ähnlich wie beim Dieselmotor keine „Luft in den Leitungen“ verträgt. Die Gasspeicher sind -insbesondere durch die milden Temperaturen jetzt und das preislich ungehemmte Zukaufen der Bundesregierung, was seinen erheblichen Teil zu den exorbitanten Gaspreisen beigetragen hat- zu 95 % gefüllt, so dass die Versorgung bei einem „normalen Winter“ bis Januar/Februar sichergestellt ist. Danach könne es zu einer Mangellage kommen, da die Menge an „neuem“ Gas nicht ausreicht, um den gesamten Verbrauch zu decken.

Um dies zu vermeiden ist Energie sparen angesagt. Dies geschehe auch durch das Sparen von Strom. In Deutschland wird die Spitzenlast des Stromverbrauchs durch Gaskraftwerke erzeugt, da diese bisher preisgünstig und technisch einfach zu- oder abgeschaltet werden können, während andere Kraftwerkstypen wesentlich schwerfälliger hochzufahren und herunterzufahren sind. Jeder Kubikmeter Gas, der nicht jetzt bereits in Strom aufgeht sorgt also dafür, dass die gespeicherte Menge Gas länger ausreicht und wir so über den Winter kommen.

Sollte das Gas nicht ausreichen, werde die Bundesnetzagentur gezwungen sein, temporäre Stromabschaltungen vorzunehmen. Es sei vorgesehen für einige Stunden in Teilbereichen des Landes in einem rollierenden System angekündigt den Strom abzustellen, da dann Gaskraftwerke für die Spitzenlast nicht mehr betrieben werden könnten. Dies bedeute für uns alle, dass in dieser Zeitspanne weder Heizung noch Licht, aber auch keine Ampeln und Kühlanlagen funktionieren werden.

Im Übrigen waren die Gasspeicher zu Jahresbeginn 2022 so leer wie niemals zuvor. Zufall? Oder vielleicht doch bereits strategische Überlegungen eines Lieferanten, der Energie als politische Waffe sieht? „Es war auf jeden Fall ein Fehler, die Gasspeicher Deutschlands durch die damalige Bundesregierung ausgerechnet russischen Firmen zu überlassen“, so Bürgermeister Roland Burger. „Kritische Infrastruktur gehört in die Hände des Staates“.

„Den Aufsichtsratssitz bei Gazprom musste sich der Gerhard ja verdienen“, so einer der Teilnehmenden, um mit den Worten fortzufahren „vielleicht will Kanzler Scholz ja mal bei den Chinesen einen Sitz im Aufsichtsrat, wenn er jetzt Teile Hamburger Hafens verhökern will“.
„Die CDU Buchen will die Bürgerinnen und Bürger in einer öffentlichen Veranstaltung umfassend informieren, wenn wir sicher sein können, dass die Informationen belastbar sind und eine kalkulierbare Halbwertszeit haben.“ Durchaus mit einigen Sorgen mehr für den kommenden Winter schloss Ralf Schäfer mit diesen Worten die Sitzung und dankte Clemens Scholl und Matthias Gruber für ihre erhellenden Ausführungen.

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